Retro-Rückblick zum Team hinter Rise of the Ronin: So kultig-kitschig war Team Ninja früher!

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Special Maci Naeem Cheema - Redakteur
Retro-Rückblick zum Team hinter Rise of the Ronin: So kultig-kitschig war Team Ninja früher!
Quelle: Tecmo

Das Team hinter dem aktuell beliebten, doch recht "mainstreamigen" PS5-Hit Rise of the Ronin stand vor 25 Jahren für pursten Kitsch und lieferte 1999 eines der kultigsten Fighting-Spiele überhaupt - unser Retro-Special zu Dead or Alive 2!

Womit wir auch schon zur Story kommen, die auf den ersten Blick vielleicht etwas dünn wirkt, aber durch den vielen, vielen Kitsch echt überzeugen kann! Jeder der acht zu Anfang verfügbaren Charaktere hat zufällige Kämpfe zu bestreiten, aber auch feste Aufeinandertreffen und wird belohnt mit drei bis vier Cutscenes, die mehr Hintergründe offenbaren. Zum Abschluss geht es dann jedes Mal gegen den großen Endboss, einen sogenannten "Tengu". Dabei handelt es sich um ein japanisches Fabelwesen, das schon seit dem 13. Jahrhundert fest in der japanischen Kultur verankert ist.

Noch viel spannender sind aber die verschiedenen Konstellationen und Beziehungen der Turnierteilnehmenden. Ein Beispiel? Der amerikanische Wrestler Bass Armstrong hat eine steile Karriere hinter sich und einen langgehegten Traum: Seine Tochter Tina soll ebenso seinen geliebten Sport austragen und ihre bereits anlaufende Wrestling-Karriere in den Fokus stellen. Die hat aber ganz andere Pläne und will am Turnier teilnehmen, um genügend Ruhm und Aufmerksamkeit für eine Karriere als Model zu erhaschen. Das kann sich Bass natürlich nicht gefallen lassen, weswegen er sich aus der Rente ebenfalls ins Turnier stürzt. Irgendwer muss ja seine ambitionierte Tochter aufhalten! Das ist doch schon sehr ulkig, oder nicht?

Wenn die junge Amerikanerin Tina ihren Traum vom Modeln erfüllen möchte, dann muss sie nicht nur ihren Vater Bass im großen Kampfturnier besiegen, sondern auch eine japanische Fabelkreatur. Warum? Nun. Quelle: PC Games Wenn die junge Amerikanerin Tina ihren Traum vom Modeln erfüllen möchte, dann muss sie nicht nur ihren Vater Bass im großen Kampfturnier besiegen, sondern auch eine japanische Fabelkreatur. Warum? Nun. Es gibt aber natürlich auch ernstere Charaktere, die meisten von denen sind Shinobi des Mugen-Tenshin-Clan. Die äußerst bekannte Protagonistin Kasumi etwa, die wie eine Prinzessin aufgewachsen ist und aufgrund des Sieges beim ersten DoA-Turnier mehrfach geklont wird. Warum? Na, darum! Außerdem dürfen sich Fans von Ninja Gaiden auf Protagonist Ryu Hayabusa freuen, der ebenso das Dead-or-Alive-Ensemble seit Teil 1 erweitert.

Eine kitschig-kultige Seifenoper: Das etwas andere Kampfturnier

Ihr merkt schon, Dead or Alive nimmt sich selbst nicht wirklich ernst und das zeigt sich enorm in der sehr simpel und doch effektiv erzählten Hauptgeschichte. Und darüber hinaus schalten wir mit jedem erfolgreichen Abschluss ein neues Kostüm für den gewählten Charakter frei. Und lasst euch sagen: Davon gibt es einige. Dead or Alive 3 und Dead or Alive 4 sind zwar auch ziemlich gute Kampfspiele, doch mit den Nachfolgern hat man sich unserer Meinung nach leider immer ernster genommen und Tekken rund um verwirrende Familiengeschichten nachgefeiert - sehr schade, der überaus einzigartige Trash-Aspekt stand der Reihe nämlich richtig gut. Heute ist davon nur noch wenig übrig.

Womit wir natürlich zum großen Thema kommen: der Übersexualisierung in Dead or Alive. Die war natürlich auch bei der Konkurrenz zu beobachten, doch Dead or Alive hat es vor allem mit den späteren Spielen ziemlich auf die Spitze getrieben - ganz speziell mit Dead or Alive 5. Der zweite Teil hingegen macht auch heute noch eine deutlich bessere Figur, auch weil sich die übertriebenen Outfits deutlich pompöser & abwechslungsreicher präsentieren.


Sexualisierte Frauen in Videospielen? Eine vergiftete Debatte!

In ihrem Meinungsartikel regt sich unsere Community-Managerin und Redakteurin Toni nicht nur über sexualisierte Frauendarstellung auf, sondern vor allem über die vergiftete Diskussion zum Thema.

Ein Ausschnitt aus dem Artikel: "Wenn man den Trailern Glauben schenken darf, geht es in Stellar Blade mit Eve um eine starke, unabhängige Frau, die nicht nur oberflächlich Badass ist, sondern sich auch emotional über die Länge des Spiels weiterentwickelt. Obwohl: Eve ist nicht wirklich eine Frau, sondern ein Android in weiblicher Gestalt. Und außerdem ist sie eine idealisierte Fantasie, wie man sie in "Spielen für Erwachsene" findet. Möchte ich damit andeuten, dass es sich bei Eve um die sexualisierte Softporno-Variante eines Charakters handelt, der mit ein bisschen weniger "Wunschdenken" des verantwortlichen Chef-Entwicklers besser gewesen wäre? Ja." - die ganze Kolumne von Toni zum Thema findet ihr direkt hier.


Der Amerikaner und DJ Zack weiß nicht nur, wie man Spaß hat, er hat auch ein echt ausgeprägtes Gefühl für High-Fashion, oder nicht? Quelle: PC Games Der Amerikaner und DJ Zack weiß nicht nur, wie man Spaß hat, er hat auch ein echt ausgeprägtes Gefühl für High-Fashion, oder nicht? Auch ein wichtiger Aspekt: Die Kostüme sind nicht einfach nur diverse männliche und stereotypische Vorlieben wie Dienstmädchen-Outfits oder Schulmädchenuniformen, auch die männlichen Kämpfer dürfen sich über sexy und abgefahrene Kostüme und viel Varianz freuen. Ich mein, guckt euch doch mal das geile Outfit von DJ Zack an (im Screenshot oben), der Nachtleben und Snowboarden liebt! Das alles ist natürlich deutlich hervorzuheben und auch zu kritisieren, muss aber auch in seine Zeit (Ende der 90er) und insbesondere in seine Herkunft Japan eingeordnet werden.

Abschließend kann man sagen: Dead or Alive 2 trieft vor Kult, bietet abgefahrene Fashion-Statements und eine Story, die zwar als dämlich bezeichnet werden kann, aber keinesfalls als langweilig! Darüber hinaus überzeugt das Prügelspiel mit einer grandiosen Zugänglichkeit, flotten Kämpfen und einem überaus runden Gesamtpaket. Und auch der Soundtrack und die Effekte können sich selbst heute noch echt hören lassen. Wer sich an Dead or Alive 2 nur wegen wackelnder Brüste erinnert, der wird dem Mega-Kitsch von 1999 nicht gerecht.

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Jetzt seid ihr gefragt: Welches 3D-Prügelspiel war in eurer Kindheit euer allerliebstes? Platzhirsch Tekken, die Konkurrenz in Form von Dead or Alive oder doch Soul Calibur, Mortal Kombat & Co.? Schreibt uns eure Gedanken und Meinungen zum Old-School-Genre in die Kommentare und verratet uns auch, ob ihr heute auch noch gerne das ein oder andere Versus-Match austragt.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Nevrion Spiele-Enthusiast/in
        Dead or Alive hat mich nie begeistert, was aber nicht mal an den weiblichen Kämpfern liegt, sondern weil ich in Kämpfen kein gutes visuelles Feedback vom Spiel empfand und deren DLC Politik völlig drüber war. Tekken hatte ich in dem Zuge mal probiert, fand es aber auch relativ kantig in der Ausführung.
        Da in Soul Calibur mit Waffen gekämpft wird und spätestens seit Darth Vader und Starkiller ihren Gastauftritt darin hatten, bleibt das quasi meine Nummer 1. Mortal Kombat hat aber gerade in den letzten Teilen zumindest spielerisch die beste Steuerung und visuelle Feedback. Da man dort aber nun auch auf Zwang in der deutschen Fassung gendert und Cassie Cage nicht mehr dabei ist, würde ich da auch kein weiteres mal zuschlagen wollen. Zuschlagen, versteht ihr? :B ... ehm ... wie auch immer.
      • Von Nevrion Spiele-Enthusiast/in
        Dead or Alive hat mich nie begeistert, was aber nicht mal an den weiblichen Kämpfern liegt, sondern weil ich in Kämpfen kein gutes visuelles Feedback vom Spiel empfand und deren DLC Politik völlig drüber war. Tekken hatte ich in dem Zuge mal probiert, fand es aber auch relativ kantig in der Ausführung.
        Da in Soul Calibur mit Waffen gekämpft wird und spätestens seit Darth Vader und Starkiller ihren Gastauftritt darin hatten, bleibt das quasi meine Nummer 1. Mortal Kombat hat aber gerade in den letzten Teilen zumindest spielerisch die beste Steuerung und visuelle Feedback. Da man dort aber nun auch auf Zwang in der deutschen Fassung gendert und Cassie Cage nicht mehr dabei ist, würde ich da auch kein weiteres mal zuschlagen wollen. Zuschlagen, versteht ihr? :B ... ehm ... wie auch immer.
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